Richtfest der neuen Tourist-Info in der Obertorstraße
„Heute ist ein guter, ein wichtiger Tag für unsere Stadt und für den Tourismus in unserer Region“, brachte Bürgermeister Thomas Csaszar am vergangenen Mittwoch zum Ausdruck. Denn schließlich konnte das Richtfest des Neubaus für die künftige Tourist-Info in der Obertorstraße, und damit ein weiterer Meilenstein der städtebaulichen und touristischen Entwicklung der Region und der Heuss-Stadt gefeiert werden. Und so konnten die Gäste des Richtfestes ihr Glas auf dieses Leuchtturmprojekt für die Neckar-Zaber-Region erheben, als Zimmermann Martin Heckler (Holzbau Heckler, Brackenheim) sein Glas erhob und den Richtspruch zum Besten gab.
„Wir sind davon überzeugt: Mit der Deutschen Weinwelt gegenüber, die in Zusammenarbeit mit der Cite du Vin in Bordeaux mehrere zehntausend Besucherinnen und Besucher im Jahr anziehen möchte, die mit Hotel und Gaststätte darüber hinaus zu einem wichtigen touristischen Leistungsträger in unserer Region werden wird sowie mit der Neukonzeption der Dauerausstellung unseres Theodor Heuss Museums, mit der noch anstehenden Neugestaltung des Obertorplatzes und schließlich auch mit diesen Neubau wird unsere Altstadt in vielerlei Hinsicht nicht „nur“ einen Schritt, sondern einen Sprung nach vorne machen – Tourismus, Kundenfrequenz, Städtebau, Aufenthaltsqualität und Gastronomie sind hier nur einige Bereiche, die von diesen Projekten hier nachhaltig und spürbar profitieren werden“, betonte Bürgermeister Thomas Csaszar.
Daher dankte er auch den Mitgliedskommunen des Neckar-Zaber-Tourismus e.V. um den Vorsitzenden Volker Schiek sowie den Mitarbeiterinnen der Tourist-Info mit ihrer Geschäftsführerin Sabine Hübl für diese wegweisende Entscheidung. „Wir haben den richtigen Standort für diese Einrichtung gefunden“, unterstrich er, denn schließlich sollte eine Tourist-Info immer dort zu finden sein, wo auch die Gäste sind.
Nicht zu vergessen ist ein weiterer Vorteil des Projekts: Durch die Verbindung des Neubaus mit dem benachbarten Theodor Heuss Museum erhält die Gedenkstätte des ersten Bundespräsidenten die lang ersehnte barrierefreie Erschließung mit einem Aufzug. Im 2. Stock des Neubaus werden außerdem weitere Büros sowie Aufenthalts- und Lagerräume entstehen. Dank der Sanitärräume im Untergeschoss des Neubaus ergeben sich weitere Synergieeffekte zum Theodor Heuss Museum.
Ermöglicht wurde diese Baumaßname auch durch die wegweisende Entscheidung des Brackenheimer Gemeinderats, das Gebäude Obertorstraße 25 zu erwerben. Erst nach dessen Abbruch wurde das Baufeld für diesen Neubau frei. Im Bau befindet sich nun ein nachhaltiges Gebäude nach den Plänen der Werkgruppe Neckar, federführend geplant von Architekt Emil Heller. Ab dem Kellergeschoss wird das Gebäude in Holzständerbauweise errichtet, auch die Fassade besteht aus diesem nachwachsenden Rohstoff. Zudem sind alle Baustoffe recycelbar. Mit einer Dachbegrünung, einer Photovoltaik-Anlage und einer Luft-Wärme-Pumpe rangiert der Bau auch im Hinblick auf heutige Effizienz- und Nachhaltigkeitsstandards weit oben.
Zu Beginn der Bauarbeiten im vergangenen Jahr ist die Stadt von so manchem Rückschlag nicht verschont geblieben. Zum einen brachten verschiedene archäologischen Funde in der Baugrube sowie eine ungewöhnlich lange Schlechtwetterphase im Winter den Zeitplan gehörig durcheinander, zum anderen brachten die Ausschreibungen der unterschiedlichen Gewerke nicht immer die gewünschten Ergebnisse. Zwei Mal mussten Gewerke neu ausgeschrieben werden, weil keine Angebote eingegangen sind. Schließlich konnten aber alle Aufträge vergeben werden – zum Großteil sogar an Firmen aus dem Ort bzw. aus der Region. Die Stadt rechnet derzeit mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro.
„Die regionalen Handwerker kommen jetzt gut voran“, betonte Emil Heller. Obwohl die Verzögerungen nicht vollständig eingeholt werden können, geht er davon aus, dass bis zum Jahresende der Umzug der Tourist-Info an den neuen Standort erfolgen könne. Dann geht es nahtlos weiter mit der Neugestaltung des Obertorplatzes. Dank des trapezförmigen Grundrisses des Neubaus entsteht nämlich im Eingangsbereich zur Altstadt ein ansprechender und großzügiger Platz. Dieser bekommt ein neues Pflaster, eine ansprechende Begrünung und ausreichend Sitzgelegenheiten. „Wir wollen hier, im Herzen unserer Altstadt, einen Platz mit einer hohen Aufenthaltsqualität schaffen“, betonte Bürgermeister Thomas Csaszar.
Im Zuge der Baumaßnahme, und natürlich auch, wenn es an die Neugestaltung des Obertorplatzes geht, muss der Einfahrtsbereich zur Altstadt in der Obertorstraße immer wieder für kurzfristig gesperrt werden. Alle anderen Einfahrten in die Altstadt sind natürlich durchgehend geöffnet. Bürgermeister Thomas Csaszar dazu: "Ich danke daher allen Einzelhändlern und Geschäftsleuten für ihre Geduld und ihre Bereitschaft, diese Durststrecke mitzugehen – die jedoch auch notwendig war, um unsere Innenstadt auf Dauer wesentlich voranzubringen". Auch Architekt Emil Heller, der auf die Bauleitung verantwortlich ist, betont: „Wir versuchen, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten."