Fußballtraining – ganz professionell
Helga El-Kothany
Es ist zwar ein grauer Vormittag, aber trocken und nicht zu kalt. Ideales Wetter, um sich im Freien sportlich zu betätigen – und Sport ist einige Tage vor den Pfingstferien für die Schüler der Henry-Miller-Schule angesagt. Sport, wie er sonst nicht auf dem Stundenplan steht.
Während die Schüler und Schülerinnen der Klassen 1 und 2 für das DFB-Paule-Schnupper-Abzeichen mit ihren Lehrern die aufgebauten Stationen durchlaufen, geht es für die Älteren um Deutschlands beliebteste Sportart: Fußball!
Nach der ersten Hälfte des Vormittags haben die Klassen 4 bis 6 schon ein anstrengendes Training hinter sich und machen Platz für die nächsten Kicker: neun Jungen und ein Mädchen.
Schon das Aufwärmen hat es in sich. Nicht nur der Körper ist dabei gefordert, auch der Geist für die Koordinationsübungen. Trainiert werden sie von Patrick Brosch vom Württembergischen Fußballverband, früherer Jugendtrainer der U 13-Talentrunde des VfB Stuttgart.
Ein Wort existiert für den sympathischen Sportler offensichtlich nicht: Leerlauf! Die Schüler kommen gar nicht dazu, über die schweißtreibenden Übungen nachzudenken. „Hopp hopp hopp!“ Die Kommandos kommen Schlag auf Schlag.
Jeder Schüler hat zuerst seinen eigenen Ball, dribbelt, schießt, mal mit dem linken, mal mit dem rechten Fuß. Dann wird paarweise geköpft, gekickt. „Mit etwas mehr Tempo“, feuert Brosch sie an.
Johanna geht sehr geschickt um mit dem Ball. Von den Jungen spielt nur Luca im Verein. Aber natürlich haben sie Idole. Leon ist Maradona-Fan, Marvin schwärmt für Messi.
„Ich rufe „links“, ihr rennt nach rechts!“ Auf das Kommando hören, das Gegenteil machen – und das immer schneller! Allmählich geht einigen der Atem schon etwas schwerer. „Ich kann nicht mehr“, stöhnt ein Junge, was allerdings nicht stimmt. Bei so einem „echten“ Trainer strengt man sich auch mehr an als „nur“ beim Lehrer. Das wissen auch Sportlehrerin Marlies Weiland und ihre Kollegen, die begeistert zuschauen. Weiter geht’s!
„Gibt’s jemanden, dem noch nicht warm ist?“ Wohl kaum. „Das ist eine megageile Übung. Sie müssen sich konzentrieren, sie sind bei dir, sie hören dir zu, sie machen, was du möchtest.“ Das sei "Brain Kinetik", also Synapsenbildung. „Die wachsen über sich selbst hinaus“, sagt eine der Lehrerinnen anerkennend und lobt das strukturierte Training.
Schließlich dürfen alle aufs Tor schießen, Zweikampf inklusive. „Super, Felix!“, lobt der Trainer dessen perfekte Reaktion.
Das letzte Spiel, bei dem noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden, gewinnt – Johanna!
„Spaß ist das Nonplusultra im Fußball. Das will ich von den Kindern hören“, sagt Brosch, dem das Training selbst viel Vergnügen bereitet. Dazu möchte er selbstverständlich Teamgeist und Fairness vermitteln.
Ein großes Dankeschön für den tollen Fußballtag und die schicken Trikots für alle Schüler geht an die JLA-Sponsoring-UG des Aichtalers Jürgen Auwärter sowie an die lokalen Sponsoren Allianz – Andreas Könnecke, Eckert Fliesen, E.F. Lankes, Euronics XXL Federmann, Federmann Heilbronn, KTI, pbs-Wohnbau, Robin Luis und Till Metall.