Orgel- und Kulturreise des Freundeskreises Kirchenmusik nach Bamberg und Bayreuth
Der Freundeskreis für die Förderung der Kirchenmusik in Brackenheim bietet in regelmäßigen Abständen Kulturreisen mit den Schwerpunkten auf Orgelführungen, Konzerten und Stadtgeschichte an.
Dieses Jahr führte uns der Weg nach Oberfranken.
Werner Grötzinger vom Busunternehmen Müller-Reisen aus Massenbachhausen chauffierte die rund 50 Personen zählende musikinteressierte Gruppe in die ehemalige Kaiserstadt Bamberg, die heute Weltkulturerbe ist. Eine zweite Station führte uns in die Markgrafenstadt Bayreuth.
Bei der Stadtführung in Bamberg spazierten wir entlang der Regnitz mit Blick auf „Klein-Venedig“ durch die mittelalterlich geprägte Altstadt. Das historische Ensemble mit Kaiserdom, neuer Residenz, Karmelitenkloster und Wasserschloss hat bis zum heutigen Tag den Zauber der Vergangenheit bewahrt.
Mit kulinarischen Tipps wie dem „Schlenkerla“ - einer historischen Rauchbierbrauerei mit Gaststätte - suchte sich jede/-r das passende Mittagsmenü. Deftig fränkisch eben. Auf einer Hafenrundfahrt auf der Regnitz und dem Ludwig-Donau-Kanal konnten wir Bamberg vom Wasser aus nochmals an uns vorbeiziehen lassen.
Am Nachmittag empfing uns in der Hochschule für ev. Kirchenmusik in Bayreuth dann Rektor Prof. Wolfgang Döberlein zu einer Führung durch die Ausbildungsstätte der bayrischen Kirchenmusiker/-innen.
Prof. Lukas Pohle präsentierte uns Orgelimprovisationen im Stile Max Regers und eine Choralimprovisation über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ - ein Genuss und große Kunst, so ganz ohne Noten.
Am zweiten Tag konnten wir das Festspielhaus Richard Wagners bestaunen.
Unser Stadtführer sprühte vom ersten Moment an vor Energie und Leidenschaft für seine Stadt Bayreuth. Er und seine Kollegin ließen uns an ihrem enormen Wissen über die Stadtgeschichte teilhaben, führten uns zum Haus Wahnfried -Wagners Wohnhaus, zum Neuen Schloss und durch den Hofgarten. Bestens vernetzt in Regierung und der Kulturszene steuerte der Stadtführer so manches besondere „Gschichtla aus Boreit“ bei. Ein weiterer kultureller Höhepunkt folgte mit dem Besuch des markgräflichen Opernhauses, das Markgräfin Wilhelmine erbauen ließ und inzwischen zum Unesco-Welterbe zählt.
Am Nachmittag machten wir uns auf in die Eremitage, einer großen Parkanlage am Stadtrand - mit Brunnen, Grotten, Wasserspielen, Altem Schloss und märchenhafter Orangerie.
Als letztes Highlight des Bayreuth-Tages wartete nun der Besuch der Stadtkirche Heilige Dreifaltigkeit auf uns. Kirchenmusikdirektor Michael Dorn empfing uns hier zu einer Orgelvorstellung der Steinmeyer-Vleugels-Orgel auf der Empore und der Magdalenen-Orgel im Chor der Kirche. Beide Instrumente sind verbunden und können über einen fahrbaren Spieltisch miteinander kombiniert werden. Eingehüllt in den Gesamtklang wird dies zu einem einzigartigen Klangerlebnis.
Am Abend genossen wir im Hotel kulinarische Köstlichkeiten und Bayreuther Bier, anderes in der Hotel-Bar „Richards“ – natürlich darf Wagner hier nicht fehlen.
Am dritten Tag machten wir uns nochmals auf den Weg nach Bamberg, um den Kaiserdom bei einer Führung zu erleben. Anschließend lauschten wir dem Mittagskonzert im Dom.
Am Nachmittag wartete in der Konzerthalle Bamberg auch schon unser letztes musikalisches Highlight: Die Vorführung der Jann-Orgel mit 74 Registern durch Regionalkantor Florian Schuster.
Beeindruckt und staunend traten wir die Rückreise an. Im Weingut Schwan in Sommerach an der Mainschleife ließen wir uns fränkische Spezialitäten schmecken und kamen am Abend erfüllt in Brackenheim an.
Ein ganz herzlicher Dank ergeht an unseren Organisationsmeister Joachim Hartmann und an unseren Vereinsvorsitzenden Lars Friedmann, der die Gruppe umsichtig und bestens geplant zu allen Besichtigungen führte und dafür sorgte, dass sich alle wohlfühlten.
Gabriele Bender, Bezirkskantorin